Die Menschen: 
nicht stur sondern stolz

 
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  ,,Dithmarscher, das sind keine Bauern, das sind Herren", verkündet ein altes Volkslied voll Respekt. Begünstigt durch die Insellage der einstmals freien Bauernrepublik - im Norden die Eider, im Süden die Elbe, im Westen die Nordsee und im Osten gefährliche Moore und Niederungen - entstand hier im Lauf der Jahrtausende ein Menschenschlag besonderer Art. Die vielen Stammgäste lieben den geradlinigen, herzlichen Charakter ihrer Gastgeber.


Die Dithmarscher Kultur lebt. In Burg und Umgebung ward platt snackt. In dieser Sprache erzählt auch ein Theaterspiel von einer wahren Begebenheit, auf die man hier besonders stolz ist: Anno 1144 erschlugen die Bauern der Umgebung den verhaßten Grafen Rudolf von Stade und seine Frau, als diese die Steuern anheben wollten. Am Tatort, dem noch aus der Karolingerzeit stammenden Ringwall der Bökelnburg in Burg, führen die Bürger des Amtsbezirkes ihren Gästen dieses Stück mitunter vor.

Graf Rudolf war übrigens nicht der Einzige, den die Dithmarscher das Fürchten lehrten. Auch etliche Grafen von Holstein wurden umgebracht kaum daß sie Dithmarscher Boden betreten hatten. Berühmt wurden die Dithmarscher Marsch- und Geestbauern mit der Schlacht von Hemmingstedt anno 1500. Rund 7000 Männer, Frauen und Kinder ab 14 Jahren - zusammen ein Fünftel der Bevölkerung - warfen sich der weit doppelt so starken Streitmacht der Dänen entgegen und vernichteten diese fast völlig. Am Rande bemerkt: dabei zeigte sich neben dem stolzen Freiheitsdrang der Dithmarscher ein weiterer Charakterzug - der Geschäftssinn. So wurde der sonst übliche Schlachtruf: ,,Schlagt die Pferde, schont die Männer" zugunsten der Landwirtschaft und zuungunsten der Reiter verändert: ,,Schlagt die Männer, schont die Pferde!" Als die Dithmarscher in der ,,letzten Fehde" endgültig besiegt wurden, gelang es ihnen, mit dem Recht auf Selbstverwaltung und der Handelsfreiheit wichtige Privilegien zu behalten. Die Dithmarscher sind nicht stur, sie sind stolz.

  Das Erbe wird gepflegt. Besonders im Winter sieht man vielfach Männer über die vereisten Felder ziehen, die eine Holzkugel mit Bleikern werfen - Boßeln ist ein uralter Mannschaftssport in den vereinigten Geestdörfern. Ob Ringreiten oder Rolandstechen in Hochdonn, die Schiffergilde in Kuden oder die Waldjugend in Burg, die Blaßkapelle in Kuden und Buchholz, die Feuerwehr in Eggstedt oder die Landjugend in Buchholz: oft sind es gerade die regionaltypischen Traditionen, die jung geblieben sind. Ein Brauch zählt dabei besonders: die Gastfreundschaft.